Strafjustizzentrum Nürnberg
2013
Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich nördlich der Fürther Straße an der Ecke Maximilianstraße (Nordwestring) und wird durch zwei grundsätzliche städtebaulichen Richtungen geprägt. Die Verlängerung der Muggenhofer Str. trifft auf die parallel zur Fürther Straße stehenden Bestandsgebäude der Justiz. Beide städtebauliche Ausrichtungen werden im Entwurf für das neue Strafjustizzentrum verarbeitet. Der 1. BA bezieht sich eindeutig auf die vorhandene Bebauung und schließt den Innenhof des Altbaus nach Westen hin ab. Bauabschnitt zwei und drei nehmen Bezug auf die Bebauung parallel der Muggenhofer Straße. Durch die konsequente Ausrichtung der Baukörper auf die städtebaulichen Gegebenheiten ergeben sich neue Freiräume und großzügige Plätze entlang der Mannertstraße.
Die einzelnen Bauabschnitte sind sehr filigran über Fußgängerbrücken miteinander verknüpft. Durch die äußerst begrenzten Anbindungen ist die Erstellung des jeweilig nächsten Bauabschnitts bei Aufrechterhaltung des Betriebs in den vorhandenen Justizgebäuden vorbildlich gefüllt. Ein markantes und durchgängiges Element der neuen Justizgebäude ist der Sockel aus Naturstein. Er ist die Basis des modernen Justizzentrums und drückt eine gewisse Erhabenheit und Standfestigkeit aus. Über dem Sockel befindet sich die öffentlich zugängliche Saalebene, die sich im Eingangsgebäude über 2 Etagen erstreckt und von außen deutlich ablesbar ist. Treppen, Wartebereiche, kleinere Säle und das Cafe sind über die transparente Fassade von außen erfahrbar und stärken das Bild einer offenen demokratischen Justiz. Das Eingangsgebäude strahlt in einem natürlichen Farbton nach allen Richtungen einladend aus. Dabei wird deutlich der Bezug zur Farbigkeit des Altbaus gesucht. Alle sicherheitsrelevanten Säle orientieren sich ausschließlich zu den Innenhöfen. Die Büroetagen bestehen aus dem gleichen Naturstein wie der Sockel und fassen die transparenten Saalgeschosse ein. Es entsteht eine ausgewogene Balance zwischen der gewünschten Offenheit und Bürgernähe und den notwendigen Sicherheitsanforderungen eines zeitgenössischen Justizgebäudes. Deutlich sind die zurückliegenden Eingangsöffnungen im Natursteinsockel erkennbar. Die kontrastreiche horizontale Schichtung von geschlossenen und offenen Fassaden erzeugt eine große Stahlkraft und prägt nachhaltig den Charakter des modernen Justizzentrums.
Platzierung:
3. Preis
Verfahren:
Beschränkter Realisierungswettbewerb
Baudaten:
Nutzfläche: 3.550 m²
Bruttogrundfläche: 7.350 m²
Bruttorauminhalt: 30.350 m³
Mitarbeit:
Susanne Wittber
Auslober:
Freistaat Bayern vertreten durch das
Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
Bohlenplatz 18
91054 Erlangen